Adrian Odermatt gewinnt den Baselbieter Sportpreis 2022

30.11.2022
Der Liesberger Schwinger Adrian Odermatt setzte sich bei den Sportjournalisten, in einem Online-Voting der «bz – Zeitung für die Region Basel» sowie in einer Abstimmung unter den anwesenden Gästen am Mittwochabend durch. Neben dem Hauptpreis wurden im Rahmen der Sportpreisverleihung im Kuspo Pratteln zudem drei Anerkennungs- und fünf Förderpreise verliehen.

Adrian Odermatt wurde am Mittwochabend im Kuspo Pratteln mit dem Baselbieter Sportpreis 2022 ausgezeichnet. «Ich hätte Anfang Saison nie damit gerechnet. Ich bin überwältigt über diese Auszeichnung. Dieser Preis macht durchaus Lust auf mehr», so der frischgebackene Preisträger. Der 21-jährige Odermatt gewann am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2022 (ESAF) als Drittklassierter seinen ersten eidgenössischen Kranz und darf sich nun «Eidgenosse» nennen. Damit sorgte Odermatt für den grössten Erfolg eines Baselbieter Schwingers seit 1948 (Schwingerkönig Peter Vogt). Der Liesberger verwies die beiden weiteren Nominierten – Moritz Jäggy und die OLV Baselland – mit 42 Prozent aller Stimmen auf die Plätze zwei und drei. Zum vierten Mal in der Geschichte des Sportpreises stand der Preisträger erst am Abend der Verleihung fest.

Acht weitere Preisträgerinnen und Preisträger geehrt

Neben dem mit 15'000 Franken dotierten Sportpreis wurden in Pratteln auch drei Anerkennungs- sowie fünf Förderpreise an Nachwuchshoffnungen aus Sportschiessen, Tennis, Kunstturnen, Artistic Swimming und Schwingen verliehen. Die Bubendörfer Sportschützin Michèle Bertschi erzielte im vergangenen Sommer ihren bisher grössten Erfolg. Mit dem dreiköpfigen Schweizer Team gewann die 22-Jährige an den Elite-Europameisterschaften in Zagreb in der 300-Meter-Distanz in den Stellungen liegend, stehend und kniend die Goldmedaille. Ende Saison überzeugte sie auch mit zwei Podestplätzen am Europacupfinal.

Zu den nationalen Aufsteigern im Tennis zählt derweil der Reinacher Mika Brunold. Er gewann in diesem Jahr an den U18-Europameisterschaften in Klosters die Silbermedaille im Doppelwettbewerb. Dank starken Leistungen konnte der 17-Jährige an den Grand-Slam-Turnieren in Paris und Wimbledon die Junioren-Konkurrenz bestreiten. Der Interclub-Schweizermeister mit dem Grasshoppers Club Zürich ist bereits die Nummer 26 der Schweiz.

Erfolge auf europäischer Bühne feierte im laufenden Jahr auch der Kunstturner Jan Imhof. Am European Youth Olympic Festival (EYOF) in Banska Bystrica gewann der Maispracher mit dem Team die Bronzemedaille. An der Junioren-Europameisterschaft (JEM) in München belegte er mit der Mannschaft den vierten Schlussrang. Im Mehrkampf kamen mit dem sechsten Rang am EYOF und dem zehnten Rang an der JEM für Imhof zwei weitere Top-Ten-Platzierungen hinzu.

 Ebenfalls zwei internationale Top-Ten-Rangierungen resultierten für Svea Ursprung. Die 17-jährige Pfeffingerin erreichte als Mitglied des Schweizer Juniorinnen-Nationalteams im Artistic Swimming an den Juniorinnen-Weltmeisterschaften in Quebec zweimal den achten und an den Juniorinnen-Europameisterschaften in Alicante den fünften und siebten Rang.

Mit Lars Voggensperger sorgte neben dem Sportpreis-Gewinner Adrian Odermatt am ESAF ein weiterer Baselbieter Schwinger für Furore. Wie sein Klubkollege gewann auch der 21-jährige Schönenbucher seinen ersten Eidgenössischen Kranz. In seiner noch jungen Aktivkarriere gewann Voggensperger bereits zehn Kränze – sieben davon im Jahr 2022. Das ESAF in Pratteln beendete er auf Rang 9g (74,75 Punkte).

ESAF-Verein stellvertretend für Freiwilligenarbeit

Die Anerkennungspreise wurden in diesem Jahr an Daniel Schaub (Sissach), René Schenker (Itingen) und an den Verein ESAF 2022 Pratteln im Baselbiet vergeben. Der 55-jährige Schaub setzt sich seit seiner Jugendzeit für die Sportförderung ein. In seinem Verein, dem SV Sissach, übte er unterschiedlichste Funktionen aus, derzeit präsidiert er ehrenamtlich den Fussballverband Nordwestschweiz. Während 16 Jahren wirkte Schaub auch in der regierungsrätlichen Fachkommission für Sportfragen. Seit über 30 Jahren berichtet er als Journalist über das regionale Sportgeschehen. Unter seiner Federführung ist in den letzten eineinhalb Jahren zudem das erste umfassende Buch über die Baselbieter Sportgeschichte entstanden.

René Schenker kann als einer der grössten Förderer des Mountainbike-Sports in der Region bezeichnet werden. Aufbauend auf seiner Erfahrung als SAC-Tourenführer und als Swiss Cycling Guide engagierte er sich im Verband als Ausbildner für Bike Guides. Seit rund 20 Jahren engagiert sich der Itinger im Verein Trailnet Schweiz und gründete vor zehn Jahren den Verein Trailnet Nordwestschweiz. René Schenker ist als Infrastrukturchef im OK des Bikefestival Basel eine treibende Kraft. Jüngst setzte er sich auch für den Bau des Trailcenters in Aesch ein und begleitete das Projekt als Bauleiter.

Der Verein ESAF 2022 Pratteln im Baselbiet fungiert als Rechtskleid des Organisationskomitees (OK). Unter der Leitung von Präsident Thomas Weber und Geschäftsführer Matthias Hubeli engagierten sich in den vergangenen viereinhalb Jahren 153 grösstenteils ehrenamtliche OK-Mitglieder für die grösste Sportveranstaltung in der Schweiz. Der Anerkennungspreis steht auch stellvertretend für alle weiteren Sportveranstaltungen, die im Kanton Basel-Landschaft in Freiwilligenarbeit organisiert und durchgeführt werden.

Grosses Publikumsinteresse

Wie gross das Interesse am Sport im Kanton und an der Sportpreisverleihung ist, zeigte die Feier am Mittwochabend eindrücklich. «So viel Publikum hatte die Veranstaltung noch nie. Man darf wohl von einem Gästerekord sprechen», freute sich Regierungsrätin Monica Gschwind in ihrer Ansprache über die Anwesenheit der rund 350 Personen. Der Anlass bildete einen würdigen Abschluss für das Baselbieter Sportjahr 2022.