Rathausstrasse 71
Das Obertor bildet einen Teil der im 13. Jahrhundert entstandenen Stadtbefestigung und geht deshalb in die Zeit der Stadtgründung zurück. Während die anschliessenden Stadtmauern im Laufe der Jahrhunderte durch Gebäude ersetzt wurden, blieb der Turm als Tor, als Stadteingang, bestehen. Die ursprüngliche Zinnenbekrönung, wich im 16. Jahrhundert einem pyramidenförmigen Helm mit kleinem Dachreiter, da anscheinend die strategisch wichtige Zinnenbekrönung nicht mehr notwendig war. Zu einem späteren Zeitpunkt füllte man den davorliegenden Stadtgraben auf, entfernte die Zugbrücke und die zwingerartigen Vorbauten.
Das Tor erhebt sich als hoher, schlanker Bau zwischen den angrenzenden Wohnhäusern. Sein Untergeschoss öffnet sich in einem breiten Spitzbogentor, das als Durchfahrt in die Hauptstrasse dient. Auf der Innenseite lassen ein- und zweiteilige gotische Fenster, ursprünglich nur Mauerschlitzen, in der Mitte einen Platz für das grosse Zifferblatt der Uhr frei. Über der Uhr malte 1950 Otto Plattner den hl. Georg mit dem Drachen und darunter den Rütlischwur. Die Aussenseite präsentiert sich ähnlich, mit kleiner Holzlaube über dem Tor und einfachen Mauerschlitzen. Unter der Uhr sind ein Fähnrich mit Schweizerfahne und Baselbieterwappen und oberhalb der Uhr Chronos dargestellt, beide ebenfalls von Otto Plattner im Anschluss an die Aussenrenovation von 1950 gemalt. Das befestigte Tor, ein einfaches Durchfahrtstor, wie es im 13. Jahrhundert üblich war, hat durch die reizvolle Bedachung gewonnen und nimmt sich als einzig erhaltenes Tor der Stadt besonders originell aus, sowohl in Stellung als in der Form. |
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