Angenstein
Eingereiht in eine Burgenkette thront Angenstein auf einem breiten Felskopf zwischen Aesch und Duggingen, wo sich die Birs ein letztes mal durch die Jurakette zwängt. Angenstein war als "Vorposten" von Basel und für die Beherrschung des Juragebietes stets von strategischer Bedeutung. Zudem bildete die Birs lange Zeit die Grenze zwischen dem Sisgau und dem Sundgau, also zwischen französischen und österreichischen Herrschaftsgebieten.
|
|
|
Wer der erste Herr von Angenstein war, ist unbekannt. Nach der geschichtlichen Überlieferung steht jedoch fest, dass Angenstein bereits im 13. Jh. zu den Hausgütern der Grafen von Pfirt gehörte. Die Hälfte davon wurde offenbar 1271 an den Bischof von Basel abgetreten. So gelangte Angenstein in die Herrschaft der Grafen von Thierstein, die das Lehen an die Münchs von Landskron übergaben. Als der letzte Münch keinen Erben mehr hatte, ging das Lehen wieder an Thierstein zurück. Nach einem langen Streit zwischen Basel und Solothurn um den Besitz des strategisch wichtigen Vorpostens ging schliesslich der Bischof als Sieger hervor. 1557 übergab er das Lehen seinem Kanzler, dem Advokaten Wendelin Zipper, der heute noch bekannteste Burgherr. Dieser baute die durch Brände (1494 und 1517) zerstörte Burg nach 1557 wieder zu einem ritterlich-romantischen Domizil aus. Er fügte in geschickter Weise dem vierstöckigen Donjon (Wohnturm) die Fachwerkbauten an, die heute noch das Bild von Angenstein prägen. Mit neuen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden wurde 1562 die Kapelle nach frühchristlichem Muster erbaut. Deren bedeutenster Schmuck bilden drei prächtige vom Bischof und den Domherren gestiftete Glasfenster, welche die kirchlichen Feiertage "Karfreitag", "Weihnachten" und "Pfingsten" verherrlichen.
|
||
Kriegerische Auseinandersetzungen (während des 30jährigen Krieges trieben die Schweden im Birstal ihr Ungemach und besetzten Angenstein), Brände und die Verarmung der wechselnden Besitzer führten in der Folge zur zunehmenden Verwahrlosung. Anfang des 19. Jh. erfolgten noch einmal zahlreiche Veränderungen.
|
||
1951 erwarb die Stadt Basel das Schloss Angenstein, das auf Dugginger Gemeindegebiet liegt. 1984 brannte es im Schloss zum letzten Mal. 1988 bis 1991 wurde es total saniert und bewohnbar gemacht. Auch die Kapelle und einige Gesellschaftsräume konnten wieder hergerichtet werden.
|
||