Feldscheune Weihermatt
Im Talboden nordöstlich des Dorfes Bennwil befindet sich die markante, freistehende Feldscheune Weihermatt.
Die Föhren für die Baute sind gemäss dendrochronologischer Analyse im Winter des Jahres 1731 gefällt und das „Heuschürli” kurze Zeit später in Ständerbaukonstruktion errichtet worden. Der Ständerbau war bis ins 18. Jahrhundert die vorherrschende Bauweise für Wohn- und Ökonomiebauten in unserer Region. Erst auf obrigkeitlichen Druck sind im Laufe des 18. Jahrhunderts die Holzbauten durch Steinbauten ersetzt worden. Die Tradition des Ständerbaus hat sich im Bereiche der Wirtschafts- und Kleinbauten etwas länger gehalten, die bis auf den heutigen Tag erhaltenen Bauten sind jedoch rar.
Die charakteristischen Merkmale eines Ständerbaus umfassen das Grundgerüst aus vier Eckständern, die auf den waagrechten, auf dem Boden aufliegenden Schwellen eingelassen sind. Den oberen horizontalen Abschluss bilden die sogenannten Rähmbalken. Die Wandflächen sind geschlossen mit eingenuteten Bohlen. Ein steiles Satteldach mit Hochstud, früher mit Stroh, heute mit Ziegeln gedeckt, bildet den Abschluss.
Bei der Bennwiler Feldscheune sind bis auf den Schwellenkranz, der durch Betonsockel ersetzt wurde, alle Konstruktionselemente des Ständerbaus erhalten. Besonders hervorzuheben ist die kunstvolle Verblattung der Kopfstreben an den Eckständern, die mit Holznägeln gesichert wurden.
Da die Feldscheune umfangreiche Holzschäden aufwies, ist sie 1999 unter Aufsicht der Kantonalen Denkmalpflege fachgerecht renoviert worden.
Die Feldscheunen dienten zum Einlagern von Heu und Emd, welches im Winter zur Verfütterung in das Dorf geholt wurde. Sie sind die baulichen Zeugen der über mehrere Jahrhunderte praktizierten Dreifelderwirtschaft und des damit verbundenen Flurzwanges, der zur Errichtung von freistehenden Kleinbauten auf den Feldern führte. Die Aufhebung des Dorfetters und der Dreifelderwirtschaft führte in der Folge zur Gründung von Aussenhöfen und machte die Nutzung der meist abgelegenen „Heuschürli” mehrheitlich zunichte. Die Feldscheune Weihermatt ist als Zeuge einer längst vergangenen bäuerlichen Wirtschaftsweise und als eine der wenigen erhaltenen Objekte der Ständerkonstruktion ein Kulturdenkmal von regionaler Bedeutung. Das landschaftsprägende Kleinod stellt ein charakteristisches Element der Baselbieter Kulturlandschaft dar.