Sissach, Cheesmeyer-Pavillon
Im Zuge der Eröffnung der Eisenbahnlinie Liestal-Sissach im Jahr 1855 entstand im Gebiet des Bahnhofs ein neues Quartier, das vom Reiseverkehr und dem aufblühenden Handel profitierte. Der Negoziant Johann Meyer erwarb an der Hauptstrasse drei Liegenschaften und beauftragte 1901 den Neubau eines mehrgeschossigen Warenhauses, das sowohl von der Bahnhofsseite wie auch von der Hauptstrasse zugänglich sein sollte.
Der Gartenpavillon gehört zu diesem durch das Architekturbüro Ganser & Bernoulli entstandenen «Cheesmeyer»-Ensembles in Sissach und steht unweit des Gebäudes im Hinterhof Richtung Bahnhof. Der Pavillon aus dem Jahr 1915 ist ein Kleinod der Handwerkskunst. Er wurde nach den Plänen des Architekten W. Bernoulli und durch den Baumeister J. Schaffner verwirklicht. Der reich verzierte, oktogonale Bau zeigt viele kunstvolle Dekorationen wie reich profilierte Leisten, welche die gestemmten Wandfelder zieren, ein Schmuckfries aus gestanztem Blech, welches das Häuschen gegen den Dachhimmel abschliesst sowie die Fenster mit den in das Glas eingeritzten Blumenbouquets und Dekorationsmotiven des Jugendstils. Der Pavillon war zuvor in einem sehr schlechten Zustand und wurde 2021 umfassend restauriert.