Weniger Ozon im vergangenen Sommer

24.09.2024

Im Vergleich zum letzten Jahr war die Belastung der Luft mit Ozon im Sommer 2024 deutlich tiefer. Der hauptsächliche Grund dafür waren kürzere Schönwetterphasen. Erst längere Perioden mit viel Sonnenschein und höheren Temperaturen fördern den Aufbau von Ozon. Dennoch wurden die geltenden Grenzwerte in der ganzen Region überschritten. 

In der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) ist festgelegt, dass die Ozon-Konzentration während höchstens einer Stunde pro Jahr den Wert von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter überschreiten darf. Die Belastung wird deshalb in Anzahl Stunden über diesem Grenzwert ausgedrückt.

Das Lufthygieneamt beider Basel misst die Ozon-Konzentration an verschiedene Messstellen in der Region, teilweise in Zusammenarbeit mit dem Kanton Solothurn (Dornach, Brunnersberg). Im Weiteren betreibt das Bundesamt für Umwelt eine Messstation in Binningen BL. 

In diesem Jahr haben erst die Schönwetterphasen Ende Juli und im August zu einer höheren Zahl von Stundengrenzwertüberschreitungen geführt. Im Laufe des gesamten Sommers wurden zwischen 19 Stunden (Basel-Feldbergstrasse) und 109 Stunden (Binningen) über der erlaubten Konzentration von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. Die Werte der weiteren Messstationen lagen dazwischen (Dornach: 51 Stunden, Brunnersberg: 64 Stunden, Sissach: 67 Stunden, Basel-St. Johann: 79 Stunden, Chrischona: 94 Stunden). Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer deutlichen Reduktion (zwischen 70 Stunden an Feldbergstrasse und 437 Stunden auf dem Brunnersberg). Zur Information: die Ozonwerte sind an stark befahrenen Strassen wesentlich tiefer, weil Ozon von Stickstoffmonoxid abgebaut wird. Dieses stammt, insbesondere im Sommer, aus den Verbrennungsmotoren von Fahrzeugen. 

Die Spitzenkonzentrationen an den sieben Messstationen lagen im Sommer 2024 zwischen 134 Mikrogramm pro Kubikmeter an der Feldbergstrasse und 171 Mikrogramm pro Kubikmeter in Binningen (2023: zwischen 157 und 174 Mikrogramm pro Kubikmeter). 

Ozon ist ein farbloses, stechend riechendes Gas, welches die Augen und Schleimhäute der Atemwege reizt und die Leistungsfähigkeit der Lungen vermindert. Es schädigt auch Bäume und Pflanzen. Ozon wird oberflächennah aus den Vorläuferschadstoffen flüchtige organische Stoffe (VOC) und Stickstoffdioxid gebildet. Zudem braucht es zur Entstehung die UV-Strahlen der Sonne und hohe Temperaturen. In den kühleren Nachtstunden wird Ozon wieder abgebaut. Wenn es im Sommer über mehrere Tage heiss und sonnig bleibt, bildet sich entsprechend viel Ozon; der Grenzwert wird in der Folge überschritten. 

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Grafik zur Medienmitteilung "Weniger Ozon im vergangenen Sommer"