Pegoraro verlangt Ausweichstrecken für das Nadelöhr
Die Bau- und Umweltschutzdirektion legt ab morgen Donnerstag ein Projekt des Bundesamtes für Strassen (ASTRA) auf, mit dem die Linienführung beim Knoten St. Jakobstrasse-Schänzli im Hinblick auf die Sanierung des Schänzli-Tunnels verbessert wird. In diesem Zusammenhang erweist sich, dass der Druck des Kantons Basel-Landschaft auf den Bund Wirkung gezeigt hat: Die vom ASTRA noch 2014 auf 7 Jahre angesetzte Schänzli-Sanierung soll nun innert 3 ¼ Jahren erfolgen, wie das ASTRA gegenüber Regierungsrätin Sabine Pegoraro bestätigt hat. Die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektorin zeigt sich zwar erfreut, fordert aber langfristig Kapazitätserweiterungen und die Schaffung von Redundanzen bzw. Ausweichstrecken für das Nadelöhr Hagnau.
Dass der Schänzli-Tunnel saniert werden muss, ist unbestritten. Nach der Projektvorlage des Bundes im Jahre 2012 wurde von breiten Kreisen die inakzeptabel lange Bauzeit von 7 Jahren beanstandet. Anderseits wurde bemängelt, dass im Rahmen der Sanierung keine Gesamtbetrachtung für eine Kapazitätserweiterung dieses vom Stau geplagten Knotens vorgelegt wurde. Nun hat das ASTRA ein neues Konzept für die Sanierung vorgelegt. Dies entspricht sowohl dem Willen jener 18'000 Bürgerinnen und Bürger, welche 2015 die Petition «Gegen 7 Jahre Dauerstau bei der Hagnau» unterzeichnet haben, als auch der Forderung der Bau- und Umweltschutzdirektion: Bereits 2014 hatte Regierungsrätin Sabine Pegoraro gegenüber dem Bundesamt nämlich klargemacht, dass eine Bauzeit von 7 Jahren inakzeptabel und darum auf 3 Jahre zu verkürzen sei. Pegoraro zeigt sich nun sehr erfreut darüber, dass der Druck aus dem Baselbiet offensichtlich Wirkung gezeigt hat und ihr Anliegen mit der Unterstützung durch die Petition in Bern ernstgenommen worden ist.
Zusätzlich zur Verkürzung der Bauzeit auf 3 ¼ Jahre sieht die Sanierungsplanung des ASTRA vor, einen Bypass über die St. Jakobstrasse zu erstellen (siehe Beilage). Dieser leitet den Verkehr via Hilfsbrücke auf die Autobahn A2 und schafft damit einen Ausgleich für die um eine Spur reduzierte Führung durch den Schänzli-Tunnel. Als weitere flankierende Massnahme sollen verschiedene Anreize zum Umsteigen auf den ÖV sowie die Möglichkeit zur Benutzung von vergünstigten E-Bikes geschaffen werden, die durch das ASTRA bezahlt werden.
Sabine Pegoraro ist dem ASTRA gegenüber dankbar, dass es die Zeit während der Einsprachebehandlung dazu genutzt hat, Verbesserungsmassnahmen zugunsten aller Verkehrsteilnehmenden auszuarbeiten. Sie ist der Ansicht, dass die Massnahmen zwar in die richtige Richtung gehen. Aber die Forderungen des Kantons betrachtet sie als nur teilweise erfüllt, weil nach wie vor die Gesamtschau in die Zukunft fehlt – insbesondere die schon früher geforderte Kapazitätserweiterung, damit der Verkehr nicht nur während der Sanierungsphase, sondern auch langfristig ausreichend bewältigt werden kann. Pegoraro verlangt vom ASTRA, dass es nicht auf halber Strecke stehen bleibt.
Ausgehend von der Tatsache, dass bereits die Grundkonstruktion des besagten Verkehrsknotens unzureichend ist und dass die nächste Sanierung nur eine Frage der Zeit ist, reicht es nach Überzeugung der Verkehrsdirektorin nicht aus, lediglich für die Sanierungsphase über eine akzeptable Variante zu verfügen. Vielmehr bedarf es einer tragbaren Lösung auf lange Frist, was ohne Kapazitätserweiterung nicht zu bewerkstelligen ist. Pegoraro fordert darum das ASTRA auf, die Kapazitätserhöhung und die Planung respektive den Bau von redundanten Strecken umgehend an die Hand zu nehmen. Eine langfristige Sicht betrachtet Pegoraro als zwingend und sie stellt in Aussicht, dass der Kanton den Druck auf das ASTRA beharrlich aufrechterhalten werde.