Grundwasserverschmutzung in Pratteln
Update 2
Dem Amt für Umweltschutz und Energie (AUE) wurden am 25. Februar 2019 auffällige Grundwasser-Messdaten gemeldet. Umgehend eingeleitete Abklärungen ergaben, dass eine erhebliche Menge an Industrieabwasser ins Grundwasser gelangt ist, nachdem es auf dem Areal der Firma Rohner AG zu einem Leck in einer Abwasserleitung gekommen war. Trinkwasserfassungen waren von der Havarie zu keinem Zeitpunkt betroffen. Sofortmassnahmen zur Eindämmung der Grundwasserverunreinigung sind mittlerweile umgesetzt worden und dauern bis auf Weiteres an. Bei der Auswertung der Messdaten wurden im Grundwasser mehrere Stoffe in deutlich erhöhter Konzentration festgestellt.
Im Rahmen von routinemässig durchgeführten Grundwassermessungen im Auftrag des AUE wurden am 25. Februar 2019 auf dem Areal der Firma Rohner AG in Pratteln auffällige Messdaten festgestellt. Umgehend vorgenommene Abklärungen ergaben, dass es zu einem Leck in einer Abwasserleitung gekommen war und mehrere 100 m3 Industrieabwasser ins Grundwasser gelangt waren. Im Vergleich zu früheren Untersuchungen des Grundwassers im Bereich des Areals wurde eine Reihe von Chemikalien, die für Industrieabwasser typisch sind, in deutlich erhöhter Konzentration nachgewiesen. Zu den gefundenen Stoffen gehören verschiedene organische Lösungsmittel und flüchtige organische Verbindungen, die in der chemischen Produktion eingesetzt werden sowie Ausgangssubstanzen zur Herstellung von chemischen-pharmazeutischen Produkten. Eine Gefährdung für Menschen kann nach wie vor ausgeschlossen werden, da es im von der Verschmutzung betroffenen Gebiet und im Grundwasser-Abstrom des betroffenen Areals keine Grundwasserfassungen von Trinkwasserversorgern gibt.
Schutzmassnahmen für das Grundwasser dauern an
Bereits am Dienstag, 5. März 2019, wurden die notwendigen Installationen vor Ort eingerichtet, um das Grundwasser im Bereich der Havarie abzupumpen. Mittlerweile läuft die Installation einer zweiten Pumpe im betroffenen Bereich. Diese wird gegen Ende dieser Woche in Betrieb gehen. Das abgepumpte Grundwasser wird in die Abwasserreinigungsanlage (ARA Rhein) geleitet. Im Zeitraum vom 5. März bis zum 18. März 2019 wurden rund 1‘600 m3 verunreinigtes Grundwasser abgepumpt und der ARA Rhein zur Behandlung zugeführt. Die Wirkung der Massnahmen und die Ausbreitung des Grundwassers werden laufend überwacht, um bei Bedarf korrigierend eingreifen zu können. Die eingeleiteten Massnahmen zur Eindämmung der Grundwasserverunreinigung werden voraussichtlich noch mehrere Monate andauern. Das Ausmass des Grundwasserschadens kann zurzeit noch nicht abgeschätzt werden. Der finanzielle Aufwand für die eingeleiteten Massnahmen sowie die Überwachung der Verunreinigung wird sich voraussichtlich auf einen sechsstelligen Betrag belaufen.
Strafanzeige gegen unbekannt
Das AUE hat bei der Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft Anzeige gegen unbekannt eingereicht, welche ein Untersuchungsverfahren eröffnet hat. Die Frage, wer für die Grundwasser-verunreinigung verantwortlich ist, wird im Rahmen dieses Verfahrens abgeklärt und ist derzeit noch offen. Fragen zum mutmasslichen Verursacher der Grundwasserverschmutzung bzw. zur Ursache derselben wird die Bau- und Umweltschutzdirektion deshalb nicht beantworten.
Die involvierten Stellen der Bau- und Umweltschutzdirektion werden sich in den kommenden Wochen mit der Auswertung der erhobenen Daten beschäftigen. Eine abschliessende Kommunikation ist nach Abschluss der Grundwasserschutzmassnahmen vorgesehen.
Für Rückfragen:
Nico Buschauer, Leiter Kommunikation BUD, Telefon 061 552 55 81