In Münchenstein wurde das erste Nest der invasiven Asiatischen Hornisse im Kanton gefunden. Das Nest konnte mittels Radio-Telemetrie geortet werden und wurde im Auftrag des Kantons entfernt. In Zukunft muss mit einem vermehrten Auftreten der bienenjagenden Asiatischen Hornisse gerechnet werden.
Im August dieses Jahres haben lokale Imker in Münchenstein ein verdächtiges Insekt gemeldet. Dieses wurde durch die Meldestelle als Asiatische Hornisse identifiziert. Nach mehreren erfolglosen Versuchen der Imker, fand am 31. August im Auftrag des Amts für Umweltschutz und Energie (AUE) eine Suchaktion der Task Force, bestehend aus Spezialisten der Universität Lausanne, des Bienengesundheitsdienstes (apiservice) und der NGO CABI, zusammen mit den lokalen Imkern statt. Dafür wurden zwei Asiatische Hornissen bei den befallenen Bienenstöcken eingefangen. Die Hornissen wurden gekühlt um danach Minisender an ihren Körpern anbringen zu können. Mittels Radio-Telemetrie konnte so der Rückflug der Hornissen ins mehrere hundert Meter entfernte Nest verfolgt werden. Das Nest wurde am Folgetag in der Morgendämmerung durch einen professionellen Schädlingsbekämpfer entfernt. Diese erfolgreiche Such- und Bekämpfungsaktion ist massgeblich auf das proaktive und vorbildliche Handeln der Imker und auf die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligter zurückzuführen.
Bienen als Hauptnahrungsquelle
Die Asiatische Hornisse wurde 2004 erstmals im Südwesten Frankreichs entdeckt. Seitdem hat sie sich in mehreren europäischen Ländern ausgebreitet. In der Schweiz konnte sich der Schädling im Jahr 2020 in den Kantonen Genf und Jura ansiedeln. Die Asiatische Hornisse ernährt sich, im Gegensatz zur europäischen Hornisse, vorwiegend von Bienen. Da die westliche Honigbiene nicht über ausreichende Verteidigungsstrategien verfügt, führt ein Befall dazu, dass die Honigbienen ihre Stöcke nicht mehr verlassen und künstlich ernährt werden müssen. Im Extremfall kann es sogar zum Ausfall ganzer Völker kommen. Für den Menschen ist die invasive Hornisse nicht gefährlicher als die einheimische. Beim Auftreten der Asiatischen Hornisse muss schnell reagiert werden, um den Ausflug der jungen Königinnen und somit die Bildung weiterer Nester zu verhindern. Dafür wurde ein Meldesystem geschaffen. Das AUE hat im Jahr 2020 zusammen mit dem Kanton Basel-Stadt sämtliche betroffenen Gruppierungen darüber informiert und aufgerufen verdächtige Insekten und Nester zu melden.
Meldung verdächtiger Insekten und Nester
Nach ersten Erkenntnissen konnte sich die Asiatische Hornisse im laufenden Jahr in der Schweiz ausbreiten. Um die weitere Verbreitung zu verhindern ist es deshalb wichtig, dass verdächtige Insekten und Nester der Meldestelle beim Bienengesundheitsdienst (
[email protected]) gemeldet werden. Weitere Informationen zur Asiatischen Hornisse sind auf
www.neobiota.bl.ch verfügbar.