Statusbericht Klima zeigt Handlungsfelder im Kanton Basel-Landschaft auf

28.04.2020

Die Zunahme von Hitzewellen, Trockenperioden, Starkniederschlägen sowie schneearmen Wintern machen den Klimawandel und seine Auswirkungen deutlich. Der neu erarbeitete Statusbericht Klima zeigt den aktuellen Stand sowie erste Ansätze zu möglichen Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel im Kanton Basel-Landschaft auf. 

Der «Statusbericht Klima; Handlungsfelder in Basel-Landschaft» legt dar, wie sich der Klimawandel auf den Kanton Basel-Landschaft auswirkt und welche Massnahmen zur Klimaanpassung notwendig sind. Die vielfältigen Massnahmen sollen aufeinander abgestimmt umgesetzt werden. Ein Monitoring soll die Entwicklung beobachten und gleichzeitig der Kommunikation und der Berichterstattung gegenüber dem Bund dienen. 

Klimawandel – globale Erscheinung mit lokalen Ursachen und Auswirkungen
Der Klimawandel ist im Kanton spür- und messbar: Die Durchschnittstemperatur ist seit Messbeginn im Jahr 1864 um zwei Grad angestiegen. Hitzewellen (mehrere Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius) treten doppelt so häufig auf und die Anzahl Schneetage hat sich seit 1970 halbiert. 

Ohne wirksamen globalen Klimaschutz ist im Baselbiet bis im Jahr 2060 mit folgenden Klimaszenarien zu rechnen:

  • Weitere Zunahme von Hitzetagen, Tropennächten (Nächte über 20 Grad Celsius) und Tageshöchsttemperaturen.
  • Die Sommer werden trockener, in den übrigen Jahreszeiten fällt mehr Regen.
  • Die Anzahl Neuschneetage und Eistage (ganztags unter 0 Grad Celsius) verringert sich. 

Diese Auswirkungen betreffen dabei vor allem die Wasserwirtschaft, also die wichtigste Ressource des Kantons: Trockene Sommer führen zu Engpässen im Wasserangebot und dessen Nutzbarkeit. Die Rheinschifffahrt, die Landwirtschaft und die Waldwirtschaft müssen sich anpassen. 

Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel
Damit Kanton und Gemeinden über weitere wirksame und langfristige Massnahmen entscheiden können, sollen weitere Studien zur Ermittlung von Entscheidungsgrundlagen bereitgestellt werden. Beispielsweise die Prüfung von regionalen Wasserspeichern zur Reduktion der Risiken von Wasserknappheit. Im Weiteren werden erhebliche Investitionen in bauliche Schutzinfrastrukturen getätigt werden müssen. Die Zunahme der Niederschläge erfordert beispielsweise einen verstärkten Hochwasserschutz und eine Aktualisierung der Naturgefahrenkarten. Ebenso werden «Hitzepläne» für den Umgang mit Hitzewellen benötigt und der Wissensstand über Humusaufbau zur Bindung von CO2 muss erhöht werden und in die praktische Anwendung einfliessen. 

Klimaschutz – aktiv Ursachen angehen
Die Treibhausgase, insbesondere das CO2, sind für die Klimaerwärmung verantwortlich. Der grösste Handlungsspielraum des Kantons liegt im Bereich des Energieverbrauchs der Gebäude. Die Bereiche Verkehr und Landwirtschaft werden hingegen stark von der nationalen Politik geregelt, weshalb der Kanton nur über einen beschränkten Handlungsspielraum verfügt, den er schon heute weitgehend ausschöpft. 

Die kantonalen Energieförderbeiträge «Baselbieter Energiepaket» bieten eine Vielzahl von wirksamen Massnahmen für den Klimaschutz im Gebäudebereich an. Diese wurden durch den Regierungsrat und den Landrat mit Beschluss vom 30. Januar 2020 noch stärker auf Klimaschutzwirksamkeit ausgerichtet. Der Regierungsrat hat in der Folge per 1. Mai 2020 deutlich höhere Förderbeiträge beschlossen. Damit soll die Nachfrage gesteigert und damit verbunden die CO2-Emissionen gesenkt werden. 

Damit der Kanton Basel-Landschaft seinen erforderlichen Beitrag zur Erfüllung des Pariser Klimaschutz-Übereinkommens leisten kann, müssen weitergehende kantonale Ziele als sie heute bestehen, in Abstimmung mit dem eidgenössischen CO2-Gesetz definiert werden. Deshalb sollen schon bis Ende 2020 Anpassungen im Energierecht erarbeitet werden. 

Den vollständigen «Statusbericht Klima; Handlungsfelder in Basel-Landschaft» finden Sie im Internet unter: www.basler-luft.ch 

> Landratsvorlage