ARA Birs: Engagement für Klimaschutz und erneuerbare Energien wird belohnt
Die Ara Birs in Birsfelden wurde anlässlich der Aqua Suisse in Zürich mit der Medaille d’eau ausgezeichnet. Damit wird sie für ihr grosses Engagement beim Klimaschutz, der Bereitstellung erneuerbarer Energien und für die Reduktion von Treibhausgasen belohnt. Der Preis wird alle fünf Jahre vom Verein InfraWatt und dem Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute VSA vergeben.
Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Birs in Birsfelden engagiert sich seit Jahren sehr erfolgreich im Bereich erneuerbare Energien und Reduktion von Treibhausgasemissionen. Dafür wurde sie jetzt vom Verein InfraWatt und dem Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute VSA mit der Médaille d’eau belohnt. Der Preis wird alle fünf Jahre an ARA-Betreiber vergeben, die «in Bezug auf den Energieverbrauch, die Erzeugung erneuerbarer Energien und die Verringerung der Treibhausgasemissionen» führend sind, wie die Jury in ihrer Begründung schreibt.
Die ARA Birs entzieht dem Abwasser mit zwei leistungsstarken Wärmepumpen die Wärme und speist sie ins Netz des Wärmeverbunds Lehenmatt Birs ein. Auf diese Weise heizt seit Ende 2022 die Abwärme der ARA das Lehenmattquartier in Basel und Teile von Birsfelden ebenso wie den St. Jakob Park und die Sportanlagen St. Jakob. Durch die Wärmenutzung wird das gereinigte Abwasser abgekühlt, was den Fischen im Rhein zugutekommt.
Seit Jahren beschäftigt sich das AIB mit der Optimierung der biologischen Stufe. Mit der heute eingesetzten ausgeklügelten Regelung, die übrigens auch auf anderen Schweizer Kläranlagen Verwendung findet, konnte die Effektivität der Reinigungsleistung und die Effizienz mit geringerem Energieverbrauch massgeblich gesteigert werden. Auch die Stickstoffelimination konnte massiv verbessert werden, was unter anderem zu einer deutlichen Reduktion der Lachgasemissionen führt. Lachgas kann bei der Stickstoffelimination entstehen und ist dreihundert Mal klimaschädlicher als CO2.
Im April 2022 wurden zudem, basierend auf den Resultaten einer Computersimulation, die bestehenden Rührwerke aus dem Jahre 2004 durch hocheffiziente neue Rührwerke ersetzt. Dies führte zu einer weiteren signifikanten Einsparung beim Stromverbrauch. Dank der besseren Durchmischung reinigen die Bakterien das Wasser viel effizienter. Die überschüssigen Bakterien aus der biologischen Stufe bzw. aus dem Klärschlamm produzieren im Faulprozess Methan, das zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt wird.
Die ARA Birs in Birsfelden setzt sich laut InfraWatt «mit grossem Engagement dafür ein, dass ihre Infrastruktur vorbildlich ist und lokal zum Klimaschutz und zur Sicherung der Energieversorgung beiträgt.» Neben der ARA Birs wurden weitere 19 ARA aus der gesamten Schweiz ausgezeichnet.