Abschluss des Drei-Länder-Projekts Atmo-VISION
Nach dreijähriger Laufzeit wird das grenzüberschreitende Projekt Atmo-VISION am 13. November 2020 mit einer Abschlusskonferenz zu Ende gehen. Ziel des Projekts ist es, die Luftqualität in der Region des Oberrheins zu verbessern. Interessante Teilprojekte konnten in der Dreiländereck-Region erfolgreich durchgeführt werden.
Am 13. November wird eine länderübergreifende, virtuelle Abschlussveranstaltung des gesamten Atmo-VISION-Projektes stattfinden. Im Nachgang finden mehrere Webinare statt, in denen einzelne Teilprojekte präsentiert werden. Interessierte Personen sind herzlich willkommen und können via www.basler-luft.ch an der virtuellen Abschlusskonferenz und den Webinaren teilnehmen.
Das Projekt Atmo-VISION wurde 2018 vom Expertenausschuss Luft der Oberrheinkonferenz ins Leben gerufen und als Interreg-Projekt durchgeführt. Die Fachleute von verschiedenen Organisationen und Behörden aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz befassten sich auf trinationaler Ebene mit den vernetzten Themen „Luft-Klima-Energie“ im Oberrheingebiet. Zahlreiche Teilprojekte konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Informationen zu den Projekten sind auf der Website abrufbar.
Unter der Leitung des Lufthygieneamtes beider Basel (LHA) wurden drei Teilprojekte durchgeführt:
Wirkungsanalyse von Tempo 30 und einer Umweltzone in der Feldbergstrasse
Für die Feldbergstrasse in Basel wurde die Wirkung einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h und die Einführung einer Umweltzonenregelung untersucht. Die Untersuchungsergebnisse (siehe Bericht) zeigen, dass bei Tempo 30 die Stickoxid-Immissionen um rund 10 Prozent reduziert werden können. Mit einer Umweltzone wird zudem eine deutliche Verbesserung der Luftqualität in der Feldbergstrasse erreicht. Die Einführung einer Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h in der Feldbergstrasse wird zurzeit geprüft. Beim Bund wurde ein Pilotversuch zur Einrichtung einer Umweltzone beantragt.
Feinstaubmessungen auf Trams der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB)
In Zusammenarbeit mit der BVB Basler Verkehrs-Betriebe wurden auf Flexity-Trams Mikrosensoren zur Erhebung der Feinstaubkonzentration installiert. Diese Tramtypen verkehren auch über die Grenzen nach Frankreich (Saint-Louis) und Deutschland (Weil am Rhein) und ermöglichten eine grenzüberschreitende Luftmessung. Die Messkampagne dauerte von Mitte Dezember 2019 bis Mitte März 2020. In einem Bericht des LHA sind die Ergebnisse zusammengefasst.
Freiwillige testen Mikrosensoren
20 Freiwillige wurden mit einem Mikrosensor ausgerüstet, um in ihrem Alltag die Luftqualität zu messen. Die Probanden haben während fünf Wochen über 600 Messungen in der Region Dreiländereck durchgeführt. Dank der hohen Anzahl an Messungen konnte in der Stadt Basel ein flächendeckendes Messnetz erzeugt werden. Ergebnisse dieses Teilprojekts sind in einem Bericht einsehbar.
Mit den beiden letzten Teilprojekten konnten der Einsatz von Mikrosensoren für mobile Messungen getestet sowie die Vor- und Nachteile der neuen Messtechnik ermittelt werden. Diese Messungen hatten neben der Gewinnung von wissenschaftlichen Erkenntnissen innovativen Charakter und stehen symbolisch für «Luft kennt keine Grenzen». Mit dem Teilprojekt «Freiwillige testen Mikrosensoren» konnten interessierte Personen auf das Thema Luftverschmutzung angesprochen werden.